Thomas Hacker zur Antwort der Bundesregierung auf seine kleine Anfrage zum "Gamesstandort Deutschland"
Thomas Hacker, medienpolitischer Sprecher der FDP Fraktion im Deutschen Bundestag erklärt zu der Beantwortung der Bundesregierung auf seine kleine Anfrage zum Thema „Gamesstandort Deutschland“ (Drucksache 19/5096) folgendes:
„Mit dem Beschluss vom 08.11.2018 setzt der Haushaltsausschuss des Bundestages das richtige Zeichen. Der Haushaltsausschuss hat den Weg für eine Gamesförderung in Höhe von 50 Millionen Euro frei gemacht und die entsprechende Umsetzung für 2019 in die Hände des BMVI gelegt.
Umso alarmierender ist die aktuelle Antwort der Bundesregierung für die Gamesbranche, aber auch für die Gesellschaft und deren Vertrauen in die Politik. Die Gamesbranche wächst seit Jahren. Ihre Bedeutung ist gegenwärtig aber vor allem zukünftig ein wegweisender Faktor für den Medienstandort Deutschland. Die Antworten auf die drängendsten Fragen bleibt die Bundesregierung schuldig. Über ein Jahr nach der Bundestagswahl wird noch an der Konzeption einer Gamesförderung gefeilt. Dies wäre nicht schlimm, wenn zumindest Fortschritte erkennbar wären. Doch auch dies ist leider nicht der Fall. Bis auf die Tatsache, dass auch AAA-Produktionen in den Förderfokus rücken, gibt es wenig Überraschendes. Inhaltliche Ideen für die Ausgestaltung oder gar eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Vorschlag des Verbands der deutschen Games-Branche (game e.V.) vom 24.04.2018 finden nicht statt.
Darauf, wie die Unterstützung der Gamesbranche umgesetzt wird, bleibt die Bundesregierung konkrete Antworten schuldig. Das ist kein gutes Zeichen, da Entwicklerstudios zeitnahe Entscheidungen brauchen. Bleibende Unsicherheit dagegen ist nie ein guter Ratgeber in Wirtschaftsangelegenheiten.
Die Branche braucht deshalb Klarheit in Zielen der Bundesregierung sowie in deren zeitlichen und inhaltlichen Umsetzung.
Es bleibt zu hoffen, dass das BMVI im Angesicht dieser Verantwortung Fortschritt und Gestaltungswillen zeigt und nunmehr die Gamesförderung mit einem zielführenden System versieht. Die Antwort der Bundesregierung lässt eine solche zeitnahe Gestaltungskraft jedenfalls noch nicht erkennen. Das Zeichen des Haushaltsausschusses muss jetzt zügig in wirksame Fördersysteme überführt werden, bevor aus dem grundsätzlich positiven Zeichen ein Symbol für leere Versprechungen und eine reine 50-Millionen-PR-Kampagne wird.“
Den Text der kleinen Anfrage (Drucksache 19/5096) finden Sie hier: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/056/1905627.pdf
Die Antwort der Bundesregierung auf die kleine Anfrage (Drucksache 19/5627) finden Sie hier: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/056/1905627.pdf